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Im tiefsten Inneren hegte ich ja bisweilen die Befürchtung, daß eigentlich nur noch ein paar unverbesserliche Weltverbesserer die Umweltzeitung lesen, doch weit gefehlt! Auch knallharte Verfechter der freien Marktwirtschaft verbringen ihre wertvolle Zeit damit, nicht nur diese Zeitung, sondern sogar die von mir verfaßten Zeilen zu lesen (oder zumindest die Überschrift). Und was sie lesen, stößt nicht unbedingt auf Wohlwollen. Zum Beispiel mein Artikel über die Konflikte zwischen Ökoläden und FoodCoops/VEGs in der letzten Ausgabe: trotzdem ich zähneknirschend mein Schandmaul im Zaume hielt, waren schon die nackten Fakten für einige Ökoläden zuviel. Dort darf die Umweltzeitung nun nicht mehr ausliegen. Hier -- wie immer -- mein Aufruf an die mündige LeserIn: frag doch mal nach in Deinem Lieblings-Ökoladen. Viel Rüffel -- auch intern -- bekam ich für die Geschichte mit dem Bart. Ich persönlich finde es schon erwähnenswert, wie Läden aus der Ökoszene ihre Angestellten aussuchen, weil es zeigt, welches Bild sie von ihren KundInnen haben. Andere fanden es völlig unpassend, in diesem Blatt Personaldinge zu erörtern (vor allem, wenn sie dazu führen, das Anzeigenkunden abspringen). Doch wozu rechtfertigen? Hier ist nicht Lammis liebe Laberecke, sondern die rüde Rubrik, und die ist böse, brachial und blödsinnig. Allein schon für das Lesen dieser Zeilen kannst Du später in die Hölle kommen! Lange kann sich diese eh schon notleidende Zeitung die Folgekosten meines Geschreibsels nicht mehr leisten. Womit wir haargenau in einen dieser typischen gesellschaftlichen Konflikte getreten wären, die so penetrant als kleine stinkende Haufen überall herumliegen, daß sie schon gar nicht mehr richtig auffallen. Es ist nämlich nicht nur so, daß der typische Westeuropäer etwa genausoviel Zeit im Leben in Staus und vor roten Ampeln verbringt wie mit Geschlechtsverkehr; sondern die typische IdealistIn verbringt mehr Zeit damit, irgendwelchen arroganten und ignoranten Schnöseln Geld/Räume/Unterstützung für Projekte herauszuleiern, als wie die Projekte selbst dauern. Engagierte Menschen bräuchten eine Sonderausbildung in Themen wie:
Wie mensch es dreht und wendet, eine IdealistIn muß hierzulande hohen Anforderungen genügen: sie muß den Leuten, die die ganze Scheiße am Dampfen halten (und die deshalb ihr Feindbild ausmachen), in den Arsch kriechen und dabei trotzdem sauber bleiben. Wen wundert's, daß die meisten diese hohe Kunst nicht schaffen. |
Ja, und auch Sri Jagadeesha B. braucht Geld, nämlich ca. 80 Mio US Dollar für die BINDU VEDIC SCIENCE RESEARCH FOUNDATION. Weil aber wirklich nur sehr intelligente Menschen überhaupt begreifen, worum es eigentlich geht, wäre seine Pressemitteilung beinahe im Papierkorb gelandet, wenn ich sie nicht davor bewahrt hätte. Natürlich scheint das auf den ersten Blick viel Geld, aber es wird auch viel geboten, z.B. "(1) APOOPI - Ein Stückchen Apoopi mit Wasser vermischt und für ein paar Sekunden verschlossen ergibt gutschmeckendes, heißes, kräftigendes Idly. Es ist sehr nützlich in Zeiten von Knappheit, Gefahr und Hungersnot z. B. während Pilgerreisen und bei der Armee. [...] (3) BHYSHAGAMRITA - Wenn davon eine Tablette mit Wasser gemischt wird ist ein medizinischer Sirup fertig. Dieser Sirup hat die Eigenschaft alle Krankheiten zu heilen. Durch Einnahme dieses Sirup nach dem Maß von 1 Tablette kann eine Kapazität zu 1000 Tabletten erreicht werden die sich nach dem Ausmaß der entsprechenden Krankheit selber richtet. Keine Injektion, Strahlen, Operation, Stetoskope, Teleskope usw. sind nötig." Also, ran an die Sparbüchsen! |