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08. 4 1998 |
Krach um Vergewaltigungs-Drama
RTL 20.15 Nach dem Krach um das Sat 1-Movie "Rache für mein totes Kind", bei dem Regisseurin Vivien Naefe ihren Namen zurückzog, weil Titel und Musik geändert wurden, gibt es einen ähnlichen Fall bei RTL: Der Sender strahlt Martin Enlens Gesellschaftsdrama "Schmerzgrenzen" heute unter dem reißerischen Titel "Vergewaltigt - Eine Frau schlägt zurück" aus. Der Regisseur, die Produzentin sowie Darstellerin Iris Berben versuchten vergeblich, dies zu verhindern. Schließlich kommt Enlens dokumentarisch angelegter Film eher wie ein Lehrstück daher: Rekonstruiert werden die Biographien dreier Vergewaltigungsopfer, der Hausfrau Christine (Iris Berben), der lesbischen Archivarin Maria (Antje Schmidt) und der jungen Psychologie-Studentin Tanya (Katja Studt). Laut Statistik wird hierzulande alle drei Minuten eine Frau vergewaltigt, nur 10 Prozent der Fälle werden - oft erst nach Jahren - angezeigt. "Vergewaltigung wird in Deutschland nach wie vor häufig als Kavaliersdelikt hingenommen. Man unterstellt den Frauen, nicht ganz unschuldig zu sein. Sie bringen dich dazu, zu sagen, sie haben ja recht, wieso lasse ich die Tür auf, weshalb ziehe ich dieses Kleid an", so Iris Berben, die sich in ihrer Rolle von unsensiblen Staatsanwälten und mißtrauischen Beamten malträtieren lassen mußte. F.G. ©Berliner Morgenpost 1998
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